Im Herzen Deutschlands, zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, wird mit Hochdruck an der Instandhaltung einer der meistbefahrenen Bahnstrecken unseres Nachbarlandes gearbeitet: Die Generalsanierung der Riedbahn begann Mitte Juli dieses Jahres und soll vor Weihnachten 2024 abgeschlossen werden. Und alles deutet auf einen vollen Erfolg für die Deutsche Bahn und ihre Projektbeteiligten – darunter auch SWIETELSKY – hin.
Im Juli 2024 begann ein richtungsweisendes Mammutprojekt für den deutschen Schienenverkehr: die Generalsanierung der Riedbahn. Der 70 Kilometer lange Abschnitt zwischen Frankfurt am Main und Mannheim gehört zu den zentralen Korridoren des deutschen Bahnnetzes und verbindet zwei der bedeutendsten Metropolregionen des Landes, Frankfurt/Rhein-Main und Rhein-Neckar. Zusammen zählen diese Ballungsräume über acht Millionen Einwohner. Mit täglich rund 300 Zügen aus dem Personen- und Güterverkehr ist die Strecke eine der meist befahrenen Deutschlands und einer enormen Belastung ausgesetzt. Doch das in die Jahre gekommene Bahnnetz mit überalterter und störanfälliger Infrastruktur sorgt zunehmend für Probleme und verringert die Pünktlichkeit der Züge. Auf einzelnen Abschnitten des Riedbahn-Korridors betrug die Auslastung zuletzt über 150 Prozent. Verspätungen, die hier entstehen, wirken sich unmittelbar auf das gesamte deutsche Bahnnetz aus. Das unterstreicht die Bedeutung der Riedbahn für den deutschen Verkehr und die Notwendigkeit der Sanierung der bestehenden Infrastruktur.
Mit der Riedbahn als Pilotprojekt setzt die Deutsche Bahn auf eine Generalsanierung, bei der in einer konzertierten Aktion alle Gewerke auf der Strecke gleichzeitig instandgesetzt werden, anstatt viele kleinere Baumaßnahmen konsekutiv abzuarbeiten. So werden viele einzelne Bauprojekte gebündelt, wovon der Verkehr, Pendlerinnen und Pendler sowie die Wirtschaft gleichermaßen profitieren. Die Generalsanierung der Riedbahn machte eine Totalsperre der Strecke für einen Zeitraum von fünf Monaten erforderlich. Durch diesen neuen gewerkeübergreifenden Ansatz kann das hohe Bauvolumen innerhalb dieser vergleichsweise kurzen Zeit bewältigt werden. Während der Totalsperre kommen 150 moderne Überland- und Gelenkbusse zum Einsatz; Umleitungsstrecken führen soweit möglich über Worms, Mainz und Darmstadt.
Die vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung wurden bereits im vergangenen Jänner durchgeführt. Während dieser Zeit musste die Bahnstrecke ebenfalls gesperrt werden. Die Gesamtkosten des Projekts, einschließlich der Umstellung auf elektronische Stellwerkstechnik, belaufen sich auf etwa 1,3 Milliarden Euro.
Die Bauarbeiten laufen unter Hochdruck: Parallel arbeitende Teams sorgen für reibungslose Abläufe bei der Sanierung der einzelnen Gewerke und Baulose, sodass der Wiederaufnahme des Betriebs Mitte Dezember 2024 nichts im Wege stehen sollte.
SWIETELSKY: Bahnbau im Rekordtempo
Als Partnerin der DB spielt SWIETELSKY eine zentrale Rolle bei diesem Großprojekt. Auf dem 27 Kilometer langen Abschnitt zwischen Mannheim und Biblis zwischen Hessen und Baden-Württemberg stand das SWIETELSKY Bahnbau-Team vor der Herausforderung, in nur knapp 120 Tagen sechzig Kilometer Gleise komplett zu erneuern. In dieser Rekordzeit wurden 54 Kilometer Schotterbett gereinigt, 39 Weichen getauscht, 28 Kilometer Fahrdraht neu gespannt, siebzig Masten neu gestellt, mehr als zwei Kilometer Lärmschutzwände gebaut, drei Durchlässe erneuert, zwei Eisenbahnüberführungen sowie acht Bahnhöfe saniert.
Bei diesen Arbeiten kam auch die RU 800 S zum Einsatz. Der Gleisumbauzug von SWIETELSKY mit einem Gesamtgewicht von fast 700 Tonnen kombiniert die beiden komplexen Verfahren Gleisumbau und Schotterbettreinigung in einem und war für das Sanierungsprojekt von entscheidender Bedeutung.
„Als Teil dieses riesigen Projekts der Deutschen Bahn sind wir von SWIETELSKY stolz darauf, mit unserer Expertise die Zukunft der DB maßgeblich mitgestalten zu dürfen. Unser Team bringt umfangreiches Wissen und Können ein, um die Riedbahn zu einem Vorzeigeprojekt zu machen. Dank des neuen Ansatzes der gebündelten und gewerkeübergreifenden Erneuerung während einer mehrmonatigen Vollsperrung der Strecke wird ein enormes Bauvolumen in kurzer Zeit bewältigt,“ kommentiert Martin Kukacka, Technischer Niederlassungsleiter SWIETELSKY, Bahnbau Deutschland.
Für SWIETELSKY und alle Projektbeteiligten ist die Sanierung der Riedbahn nicht nur eine besondere Herausforderung, sondern auch eine Chance, die Zukunft des deutschen Bahnverkehrs aktiv mitzugestalten. Die Rückmeldungen und Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt werden entscheidend sein, um die kommenden Vorhaben erfolgreich umzusetzen und den Schienenverkehr in Mitteleuropa zukunftsfit zu machen.

Die herausragende Leistung unseres SWIETELSKY Bahnbaus erfüllt mich mit großem Stolz. Ein außergewöhnliches Fachwissen, innovative Ansätze und das unermüdliche Engagement des gesamten Teams sind die Erfolgsfaktoren, mit denen ein Mammutprojekt wie die Sanierung des Baulos Süd auf der Riedbahn innerhalb kürzester Zeit erfolgreich umgesetzt werden kann. Und das alles unter einem enormen Druck und der hohen Erwartungshaltung der Öffentlichkeit. Mit der Erneuerung der Bahn-Infrastruktur tragen wir unseren Teil dazu bei, den Personen- und Güterverkehr in Zentraleuropa verlässlicher, nachhaltiger und zukunftssicher zu gestalten
Peter Krammer, CEO, COO Bahnbau