Swietelsky AG
Zurück

Erstes Holzhochhaus in Salzburg

19.10.2020, Lesezeit 3 Minuten
Artikel teilen

Wie gemeinsam mit SWIEtimber ein nachhaltiger Holzbau mit Premierencharakter entstand.

Man baut jetzt holzhybrid. Möglich wird das erst durch Bauherren, die mit ihrer Offenheit gegenüber nachhaltigen Baustoffen derartige Bauwerke entstehen lassen. So geschehen bei der Turmerweiterung der Österreichischen Gesundheitskasse in Salzburg. Ein außergewöhnliches Projekt, das intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordert. So konnte die SWIETELSKY-Zweigniederlassung Oberösterreich als Generalunternehmer bei diesem komplexen Hybridbauvorhaben auch auf die Unterstützung der Experten von SWIEtimber zählen. Unter der Marke SWIEtimber bündelt SWIETELSKY das Wissen von über einhundert holzbauerfahrenen Experten.  Dieses Wissen können konzerneigene Unternehmen, aber auch Architekten und Bauherren in jedem Umfang nutzen – vom Beratungsgespräch über Projektbegleitung bis zur Zusammenarbeit als Totalunternehmer.

Doch wozu Hybridbau?  Der Begriff „hybrid“ bedeutet so viel wie „aus Verschiedenartigem zusammengesetzt“ und wurde erstmals von den alten Römern für einen Mischling aus Wildschwein und Hausschwein verwendet.  Fest steht:  Ein Hybrid besitzt das Beste von beiden Welten in einer vereint. So spielte wohl auch die Hybridbildung bei der Evolution zum heutigen Menschen eine entscheidende Rolle. Denn im Erbgut des modernen Menschen wurden Hinweise auf eine Hybridisierung zwischen dem Neandertaler und dem Denisova-Menschen gefunden. Die Natur macht es also vor: Die Hybridbildung ist ein Evolutionsprozess und sichert damit die Etablierung neuer Erkenntnisse.

Und warum gerade holzhybrid? Die besonderen Einsatzmöglichkeiten von Holz in Kombination mit Beton haben die Planer überzeugt. Klare Schnittstellen, effektive Serienfertigung, hohe Genauigkeit und rasche Montage sprachen für sich. Das System der Betonplatten diente beim Turmbau als solide Basis, aufwändige Schalarbeiten auf der Baustelle fielen weg und eine Just-in-time-Lieferung machte Lagerflächen auf der Baustelle überflüssig. Übrig blieb die Konzentration auf das Wesentliche: das Holzhybridsystem. So mussten vorgefertigte Vollfertigteilplatten „nur noch“ auf der Baustelle mit einem Brettschichtholz-Deckenbalkenrost kraftschlüssig verschraubt werden. Klingt einfach, braucht aber neben Maschinen- und Muskelkraft auch Köpfchen, die sich das zuvor so clever ausgedacht hatten.

Nicht nur das Deckensystem war beim immerhin zehngeschossigen Salzburger Projekt repräsentativ innovativ. Auch das einheitliche Heiz- und Kühlsystem überzeugte den Auftraggeber. So verzichtete man gerne auf das ursprünglich geplante duale System einer getrennten Bodenheizung und Kühldecke und verbaute schlicht ein einziges System, das nun beide Anforderungen abdeckt. Dass sich das auch positiv auf die Anschaffungskosten auswirkte, freut natürlich auch den Kunden. „Behaglichkeit, geringere Betriebskosten und die Nutzung der speicherfähigen Masse des Betons“ sieht man als wichtige Nachhaltigkeitsaspekte. Und ganz nebenbei wurde die geforderte Brandschutzqualifikation REI90 für die Deckenkonstruktion der Holzhybriddecke durch das Beimischen von Kunststofffasern in den Beton – ähnlich wie im Tunnelbau – erreicht.

 Mag. (FH) Isabella  Schöndorfer

Redaktion

Mag. (FH) Isabella Schöndorfer

E-Mail
 Ing.  Johann Horvath, MA

Reportage

Ing. Johann Horvath, MA

E-Mail
 Ing.  Andreas  Lichtenwagner, MBA

Reportage

Ing. Andreas Lichtenwagner, MBA

E-Mail