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Junge Swietelskys bauen auf Superkräfte

23.02.2021, Lesezeit 4 Minuten
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Eine neue Onlinekampagne inszeniert Lehrlinge als Superhelden. Aus gutem Grund: Sie sichern die künftige Profitabilität und helfen die Wirtschaftskrise zu überwinden.

Wie der Titel der Onlinekampagne bereits nahelegt, ist man bei SWIETELSKY davon überzeugt, junge Menschen mit „Superkräften“ ausstatten zu können, die sie für ihren weiteren Lebensweg brauchen. Die Branche ist weitgehend krisenfest, Arbeitskräfte am Bau sind vergleichsweise sehr gut bezahlt und offene Stellen österreichweit verfügbar. Die Qualität der Baulehre ist schrittweise über die letzten Jahre verbessert und die Ausbildung damit attraktiver gestaltet worden. Das ist gut so, denn ohne Superkräfte einer soliden und zukunftssicheren Ausbildung kann es für junge Menschen demnächst düster werden, wenn die Coronakrise am Arbeitsmarkt voll durchschlägt.

Dunkle Wolken am Arbeitsmarkt

Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist für ungelernte Arbeitskräfte im langjährigen Trend vielfach höher als für Fachkräfte. Im November 2020 waren in Österreich 64 821 Jugendliche und junge Erwachsene beim AMS als arbeitsuchend gemeldet oder als Schulungsteilnehmer vermerkt. Während die Zahl der Schulungsteilnehmer im Vergleich zum Vorjahr mit ca. 27 000 Personen konstant geblieben ist, gab es fast 8000 Personen – also über 26 Prozent – mehr Arbeitslose unter 25 Jahren.

Zahlreiche Experten schlagen Alarm. Martina Könighofer von der Initiative „Arbeit plus“ betont: „Die Coronakrise hat sowohl neue Herausforderungen mit sich gebracht als auch bestehende Probleme verstärkt, etwa beim ,Matching‘ zwischen Lehrstellensuchenden und Unternehmen oder beim Übergang zu Anschlussperspektiven nach der schulischen Ausbildung.“ Walerich Berger, Sozialwirtschaft Österreich, ergänzt: „Es ist zwingend erforderlich, dass Jugendliche die Möglichkeit einer Berufsausbildung haben. Nur so kann das Risiko auf eine prekäre Situation im Erwachsenenberufsleben reduziert werden.“ Es gelte, eine „Generation Corona“ ohne ausreichende Zukunftsaussichten zu vermeiden. Man appelliert an die Regierung. „Insbesondere Ausgrenzungsgefährdete Jugendliche und junge Menschen, die es von Haus aus schon sehr schwer haben, brauchen Unterstützung jetzt mehr denn je“, meint Christina Schneyder, dabei-austria.

Langfristig negative Kriseneffekte

„Eine länger andauernde Arbeitslosigkeit kann nicht nur einen Kratzer hinterlassen, der vielleicht im Laufe der Zeit abheilt, sondern auch eine Narbe, die nicht mehr verschwindet“, sagt die am WIFO forschende Ökonomin Julia Bock-Schappelwein. Insbesondere für junge Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt nicht gleich Fuß fassen, könne es später immer schwieriger werden. Wie sich die derzeitige Krise, die seit März 2020 tausende Menschen in die Erwerbslosigkeit befördert hat, auf die Jugend auswirken wird, sei abzuwarten. „Es hängt immer davon ab, welche Alternativen und Perspektiven angeboten werden.“

Dass zuletzt mehrere Unternehmen neuen Personalabbau ankündigten, bereitet auch Susanne Hofer, Bundesjugendvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB), Sorgen. Viele Firmen würden 2021 in Insolvenzen schlittern. Das werde sich auch auf junge Menschen auswirken. „Mit einer Impfung gegen das Virus werden die wirtschaftlichen Probleme nicht verschwinden“, betont Hofer. „Wir haben schon 2008 gesehen, dass Lehrstellen nicht nur temporär verschwinden, sondern dass sie längerfristig verloren gehen. Ausbildungsplätze gehen schneller weg, als man sie wieder aufbauen kann.“ Die Gewerkschafterin bezeichnet den Lehrlingsbonus als „nettes Goodie“ und die Aufstockung bei den überbetrieblichen Lehrwerkstätten als „gut“, aber man benötige auch eine Strategie für eine langfristige Beschäftigung in Betrieben.

Ausbildungsbetriebe gefordert

Tatsächlich sind auch die Betriebe gefragt und gefordert. Denn eine „Generation Corona“ kann nicht in ihrem Interesse sein. „Österreichs Leitbetriebe müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Nur mit qualifiziertem Personal werden wir den stetig wachsenden Kundenanforderungen gerecht werden und diese Krise erfolgreich überwinden“, zeigt sich Helmut Andexer, Bereichsleiter für Human Resources bei SWIETELSKY, überzeugt. Auch in der Zukunft entscheide die Qualität der Fachkräfte über die Profitabilität des Geschäftsmodells. SWIETELSKY erhöht in seinen Filialen und Tochterunternehmen daher stetig die Zahl der Lehrlinge, jährlich kommen mehr als hundert neu zum Unternehmen. „Auch für junge Frauen bieten wir attraktive Ausbildungsplätze an, sei es im technischen oder im kaufmännischen Bereich“, betont Stefan Gahleitner, Leiter der Lehrlingsentwicklung.

Dabei geht es aber nicht nur um die Quantität, sondern auch um die stetige Optimierung der Ausbildungsqualität. „Junge Menschen im Teenageralter zu fördern und zu begleiten ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Sie erfordert gute Organisation, Geduld und Zuwendung, damit alle Interessen und Bedürfnisse des Betriebes wie auch der Lehrlinge berücksichtigt werden können“, weiß Rene Zinner, Geschäftsführer der in Niederösterreich und Wien tätigen Georg Fessl Baugesellschaft. Er setzt neuerdings auf einen betriebseigenen Lehrlingsmentor. Dieser unterstützt Auszubildende beim Erreichen ihrer Lernziele und steht ihnen auf Wunsch auch bei alltäglichen Herausforderungen im beruflichen wie auch privaten Bereich mit Rat zur Verfügung. „Besonders wichtig ist es mir, die Leistungen der Lehrlinge im Betrieb vor den Vorhang zu holen und die Wertschätzung für unsere jungen Mitarbeiter zu fördern. Sie sollen sich bei uns noch mehr als bisher geschätzt fühlen“, so Christoph Kasper, dem als Mentor, Erzieher, Lehrer, Kumpel, Coach, aber auch als Arbeitsrechtsexperte, Förderer und Vertrauensperson eine umfassende Rolle zuteilwird.

 

 Mag. Sonja Sesser

Redaktion

Mag. Sonja Sesser

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