Swietelsky AG
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Riesenbohrer für Hochwasserschutz nach Flutkatastrophe

19.10.2020, Lesezeit 2 Minuten
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Döbeln, Deutschland: Auf einer aufgeschütteten Arbeitsebene in der Flutmulde und ganz nah an der Fassade eines Autohauses treibt der LRB 335 von SWIETELSKY fünfzehn Meter lange Bohrpfähle in die Tiefe.

Döbeln liegt im Mittelsächsischen Hügelland in einem weiten Talkessel der Freiberger Mulde, ungefähr in der Mitte des Dreiecks zwischen den sächsischen Metropolen Chemnitz, Dresden und Leipzig. Im Stadtgebiet von Döbeln verzweigt sich das Fließgewässer erster Ordnung in die Freiberger Mulde und die Flutmulde. Der historische Stadtkern von Döbeln liegt auf der so entstandenen Flussinsel. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 2002 wurde die Stadt Döbeln von den Fluten der Freiberger Mulde in ungeahntem Ausmaß getroffen. In der Innenstadt stand das Wasser teilweise mehr als dreieinhalb Meter hoch.

Zwischen der Brücke Bahnhofstraße und der Mündung der Flutmulde in die Freiberger Mulde werden daher aktuell Hochwasserschutzmauern errichtet – am linken Ufer rund 340 Meter und am rechten Ufer rund 160 Meter. Die Mauern werden auf Bohrpfählen aus Stahlbeton gegründet und mit einer Vorsatzschale aus rot gefärbtem Stahlbeton in Natursteinoptik verkleidet.

Hautnah vor der Glasfassade eines Autohauses kam dabei ein Riesenbohrer von SWIETELSKY, der LRB 335, zum Einsatz. Insgesamt 180 Bohrpfähle auf einer Bauloslänge von 160 Metern sollte er in die Tiefe treiben. Die tangierenden Betonpfähle bilden dann die Gebäudesicherung für die Flutschutzwand. Diese wird bis zum Jahresende 2020 mit einer strukturierten Vorsatzschale aus rot gefärbtem Beton verblendet. Die Auftragssumme beläuft sich auf rund 6,8 Millionen Euro. Auftraggeber ist die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Bereich Rötha.

Für die Ausführung sind Spezialtiefbau und Ingenieurbau der SWIETELSKY-Zweigniederlassung Meißen zuständig. Die baulichen Herausforderungen liegen insbesondere in der Sichtbetonhochwasserschutzwand mit rot gefärbtem Beton in Natursteinoptik als regelmäßiges Schichtenmauerwerk. Die Schalungshöhe beträgt über vier Meter. Die Bohrpfähle weisen eine Länge von bis zu fünfzehn Metern und einen Durchmesser bis zu 1200 Millimeter auf. Sie dienen als Gründungspfähle der Hochwasserschutzwand und zur Gebäudesicherung.

 Mag. Clemens Kukacka

Redaktion

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