Swietelsky AG
Zurück

Entspannung mit Wasser, Dampf und Eis

11.04.2023, Lesezeit 4 Minuten
Artikel teilen

Im Hochtal der Trisanna, auf ca. 1700 Metern über dem Meeresspiegel entstand mit der Silvretta Therme ein moderner Wellnesstempel in Ischgl.

Nach rund drei Jahren Bauzeit konnte am 8. Dezember die Therme feierlich eröffnet werden. Der SWIETELSKY-Standort Landeck führte die umfangreichen Baumeisterarbeiten aus, auch die HTB Baugesellschaft war beteiligt. Das architektonische Juwel im bekannten Tiroler Skigebiet setzt gleich auf mehreren Ebenen neue Maßstäbe (siehe Factbox). Auch aus bautechnischer Sicht trumpft das Projekt des Teams rund um Bauleiter Harald Falkner mit beachtlichen Zahlen auf: In rund 81 000 Kubikmeter umbautem Raum wurden circa 23 000 Kubikmeter Beton sowie 2700 Tonnen Baustahl verarbeitet. Des Weiteren war die HTB Baugesellschaft für die Baugrubensicherungen und den angrenzenden Uferverbau sowie für den Bau einer Brücke verantwortlich. Auch ein hochwertiger Terrassenbelag wurde von der HTB realisiert. Die Gesamtbaukosten des Projekts betragen rund 75 Millionen Euro.

Beeindruckende Architektur

Den Planungsauftrag im Zuge eines EU-weiten Vergabeverfahrens konnte das Architekturbüro Krieger gemeinsam mit dem österreichischen ARGE-Partner Peter Wimreiter als Generalplaner für sich entscheiden. Die kunstvolle Form der Silvretta Therme Ischgl schmiegt sich perfekt an die sie umgebende Landschaft. Ein architektonisches Highlight ist die champagnerfarbene Außenfassade, die das elegante Erscheinungsbild unterstreicht und deren Wechselwirkung mit der Umgebung sich im Lauf der Jahreszeiten verändert. „Eine silberne Wolke verfängt sich an den Hangkanten des alpinen Tales, in ihr sind Nutzungen, die analog den Aggregatzuständen von Wasser zugeordnet sind, über drei Geschosse gestapelt: Eis auf der Schlittschuhbahn, Wasser in der Therme und Dampf in der Sauna“, beschreiben die Architektinnen und Architekten ihre Idee. Bereits in der Planungsphase setzte man vorausschauend einen Fokus auf eine energiesparsame Bauweise. Die höheren Investitionskosten wurden mit Blick auf einen nachhaltigen Betrieb getätigt und dürften sich angesichts der aktuellen Energiedebatte mehr als bezahlt machen.

Energiesparend und nachhaltig konzipiert

Das Gebäude der Silvretta Therme Ischgl wurde so nachhaltig und energiesparend wie möglich geplant und errichtet. „Diese Grundsatzentscheidung haben wir lange vor den aktuellen Energiefragen getroffen und uns damit auch für höhere Investitionen in nachhaltige Energiekreisläufe entschieden“, erklären Markus Walser und Günther Zangerl, die Vorstände der Silvrettaseilbahn AG, Bauherrin und Betreiberin der Therme. Wobei der Begriff „Nachhaltigkeit“ keine Werbestrategie, sondern eine innere Überzeugung der Projektverantwortlichen darstellt: „Es war erklärtes Ziel, das Gebäude weitgehend mit einem fossilfreien Heizungssystem zu realisieren“, betonen Walser und Zangerl. Weiters wurde konsequent auf eine maximale Dämmung sowie eine umfassende Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen geachtet. Ebenso verzichtete man rund um den Bau der Eislaufanlage bewusst auf Ammoniak, das aktuell noch in vielen vergleichbaren Eislaufanlagen verwendet wird. Stattdessen setzen die Betreiber auf CO2 – auch, wenn das bei Errichtung noch als unwirtschaftlich galt. Der Vorteil: Diese Technik stellt sowohl Kälte für die Eisfläche als auch Wärme auf hohem Temperaturniveau bereit, was sich bei den Betriebskosten positiv bemerkbar macht. Mit Ausnahme der Freibecken wird das gesamte Gebäude mit Erdwärme beheizt. Dafür wurde eigens eine Erdsondenanlage (mit 37 Stück Erdsonden zu je 290 Laufmeter) errichtet.

Vielfältiges Angebot für Sportler/innen und Entspannungssuchende

Auf vier Stockwerken in zwei Gebäuden erstreckt sich in der Silvretta Therme Ischgl ein facettenreiches Freizeit-Eldorado: Von Sportbecken innen und außen über ein großzügiges Erlebnisbecken mit Whirl-Turm bis zum Outdoor-Pool mit Poolbar ist auf einer Wasserfläche von über eintausend Quadratmetern für jede/n etwas dabei. Feinschmecker/innen kommen in den drei Restaurants und Bars voll auf ihre Kosten. Die Eislaufbahn, die spektakulär rund ums Gebäude führt, wartet mit einer Fläche von 1300 Quadratmetern auf und der Fitnessbereich, bestückt mit modernsten Trainingsgeräten, mit einem spektakulären Blick auf die Ortschaft. Für das geistige und körperliche Wohlbefinden stehen zahlreiche Saunen zur Verfügung und im Medical Spa steht die Gesundheit im Fokus. Zudem können Veranstaltungen in dafür top ausgestatteten Räumlichkeiten für bis zu sechshundert Personen abgehalten werden. Alexander von der Thannen, Obmann vom Tourismusverband Paznaun – Ischgl, bringt es auf den Punkt: „Die Silvretta Therme Ischgl bereichert mit dem komplexen Angebot die gesamte Region – für Einheimische und Gäste gleichermaßen.“

Silvretta Therme – die Fakten auf einen Blick:
  • Bauzeit: 2019 – 2022
  • Energieeffiziente Bauweise: Die Silvretta Therme wird nahezu ausschließlich mit Erdwärme beheizt, dafür wurde eine Erdsondenanlage mit 37 Stück Erdsonden errichtet. Zudem setzte man auf eine maximale Dämmung und auf eine umfassende Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen.
  • Eislaufbahn rund um den Gebäudekomplex: 1300 m² Eislauffläche, 250 m langer Tunnel, Eisbar, Schlittschuhverleih und Eisstockbahnen
  • Wasserwelt: über 1000 m² Wasserfläche, Freibad, Kinderbecken, 1700 m² Liegefläche im Außenbereich,
  • Solebecken, Sportbecken, Erlebnisbecken, Whirl-Grotte, Außenbecken, Outdoor-Pool am Dach
  • Saunabereich: mehr als 1500 m² mit zwei Dampfbädern, Eventsauna, Bergkräutersauna, Panoramasauna, Zollhüttensauna, Bio-Zirbensauna mit Außenbecken, zwei Tauchbecken, Kneippanlage, Infrarotkabinen, Schneegrotte, Saunagarten mit diversen Loungebereichen, Massagen und verschiedenen Ruheräumen
  • Private Spa mit eigener Sauna und Dampfbad
  • Fitnessbereich: 320 m² Fläche
  • Veranstaltungen: Räumlichkeiten für bis zu 600 Personen, 500 m² großer Saal, Bühne, modernste Technik
  • Gastronomie: Trattoria, Eisbar, Thermenbuffet, Poolbar sowie Lounge/Grill
  • Medical Spa: Physiotherapiepraxis, Unterwassertherapie, Sport- und Therapiemassagen und vieles Mehr
  Albert Nagy

Redaktion

Albert Nagy

E-Mail