Swietelsky AG
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Auf leisen Sohlen

19.10.2020, Lesezeit 5 Minuten
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Die Außenanlagen beim Signa-Projekt „BEL & MAIN Vienna“ werden zur emissionsfreien Tiefbaustelle der Partner SWIETELSKY und Wacker Neuson.

Innerhalb eines neu entstehenden Viertels in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofes liegt das Projekt „BEL & MAIN Vienna“ der Signa-Gruppe. Es entsteht ein gemischt genutzter Gebäudekomplex, bestehend aus vier Baukörpern – zwei Wohnhochhäuser, ein Bürohaus und ein Hotel. Das gesamte Areal „BEL & MAIN Vienna“ erstreckt sich dabei auf eine Fläche von 12 000 m² und liegt entlang der Canettistraße gegenüber dem Belvedere 21, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Wien. Die Fertigstellung ist bis Mitte 2021 geplant.

Klimafreundliches Bauen im städtischen Umfeld

SWIETELSKY ist ab Oktober im Auftrag der Signa- Gruppe mit der Herstellung von Außenanlagen, Kinderspielplätzen und Sitzmöblierungen für den spannenden Gebäudekomplex beschäftigt. Dabei werden eine 4500 Quadratmeter große Betondecke geschliffen und mit einem aufgestrahlten Muster veredelt, eine 200 Meter lange geschwungene Sitzmauer aus Ortbeton mit einem Syflex-Schalungssystem hergestellt und schließlich diverse Nebenanlagen, Gehsteige und Ladezonen errichtet. Das alleine ist zwar bereits sehr erfreulich, aber für SWIETELSKY als führenden Tiefbauspezialisten nicht ungewöhnlich. Was den Bauabschnitt allerdings einzigartig macht, ist der Umstand, dass der entsprechende Maschineneinsatz annähernd null Abgasemissionen verursachen wird. SWIETELSKY wird dabei die neuesten, besonders leisen zero emission Maschinen der Marke Wacker Neuson auf Praxistauglichkeit testen. In enger Zusammenarbeit mit dem Linzer Baumaschinenhersteller von Weltruf will man gemeinsam wertvolle Erfahrungen mit den batteriebetriebenen Maschinen aufbauen und die Erkenntnisse zum jeweiligen Projektpartner zurückspiegeln.

Auf der Suche nach quantifizierbaren Vorteilen

Andreas Geiger ist Bereichsleiter für Integrierte Managementsysteme bei SWIETELSKY und verbindet mit dem Projekt große Erwartungen: „Wir werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Maschinenmodelle in der Praxis und auch das Zusammenspiel mehrerer elektrischer Baumaschinen und -geräte genau beobachten und Feedback an die Produktentwicklung weitergeben.“ Ziel ist es, sowohl Prozessvorteile als auch eventuell sinnvolle Adaptionen aufzuzeigen, um konkrete Anforderungen für künftige Einsätze ableiten zu können. Bernhard Brunthaler, Leiter der beauftragten SWIETELSKY-Filiale Tiefbau Ost ergänzt: „Gemeinsam mit Wacker Neuson sind wir davon überzeugt, quantifizierbare Vorteile durch den Einsatz der zero emission Maschinen zu finden. Darunter kann man sich beispielsweise gesparte Zeit, einen höheren Nutzungsgrad, eine längere tägliche Einsatzdauer, gesparte Liter Diesel, eingesparte Kilogramm CO2 und vieles mehr vorstellen.“ Mit Vertretern aus Interessensverbänden, Politik und Wirtschaft will man sich projektbegleitend über Fördermöglichkeiten, ähnliche Zukunftsprojekte und allenfalls nötige Änderungen bei rechtlichen Bestimmungen und Ausschreibungskriterien unterhalten. Seit Juni 2020 arbeitet man bereits an dem musterhaften Projekt. Im September wurden die Baustellenauswahl getroffen sowie Maschinenbedarf und Zeitplan definiert. Im Oktober startet die Baustelle und im Dezember soll ein erster Einsatzbericht vorliegen. Bis April 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein und weitere Kooperationsschritte sollen vereinbart werden. Leser ihrer Kundenzeitung wird die Swietelsky AG in der nächsten Ausgabe über den Output des Projektes informieren.

Erfahrungswerte aus Kopenhagen

 Keine Kompromisse trotz ihrer emissionsfreien Arbeitsweise – das versprechen die zero emission Lösungen von Wacker Neuson. In der Innenstadt Kopenhagens konnten sie das Ende 2019 beweisen. Hier wurden neue Kabel in der Fußgängerzone verlegt. Damit für die ansässigen Geschäfte keine Einschränkungen bei den Ladenöffnungszeiten entstanden und um die Anwohner nicht zu stören, wurden die Arbeiten überwiegend nachts und am frühen Morgen durchgeführt. Mithilfe der zero emission Linie von Wacker Neuson konnte die gesamte Baustelle völlig emissionsfrei und sehr geräuscharm betrieben werden. Zunächst wurde das Pflaster in der Innenstadt Kopenhagens mit dem vollelektrischen Zero Tail Bagger EZ17e aufgebrochen und anschließend Erde ausgehoben. Der Aushub wurde mithilfe des elektrischen Raddumpers DW15e mit 1,5 Tonnen Nutzlast abtransportiert. Darüber hinaus wurde der Radlader WL20e für den Materialtransport auf der Baustelle eingesetzt. Nachdem die Kabel in der Fußgängerzone verlegt worden waren, wurde der Boden mit einem akkubetriebenen Stampfer und einer Vibrationsplatte verdichtet. Für größere Flächen wurde die akkubetriebene Platte AP1850e, für beengte Stellen der Akkustampfer AS50e verwendet.

Wacker Neuson setzt auf emissionsfreie Baumaschinen

Am Produktionsstandort im oberösterreichischen Hörsching werden die Bagger und Dumper von Wacker Neuson entwickelt und produziert. Seit dem Neubau im Jahr 2012 gilt das Werk als eines der weltweit modernsten im Maschinenbau. „Der konsequente Ausbau der Wacker Neuson zero emission Linie ist für uns die logische Konsequenz, wenn wir in die Zukunft blicken. Die gesetzlichen Vorschriften entwickeln sich auch für Baumaschinen seit Jahren in Richtung Emissionsreduktion. Wir gehen noch einen Schritt weiter und bieten zukünftig in jeder Hauptproduktgruppe mindestens ein emissionsfreies Produkt an“, erklärt Stefan Bogner, Sprecher der Geschäftsführung der Wacker Neuson Linz GmbH. Die zero emission Produkte stünden ihren konventionellen Pendants in nichts nach. „Es gibt keine Leistungseinbußen gegenüber dem konventionellen Gerät mit Verbrennungsmotor, die Energie an Bord der Maschine muss für einen durchschnittlichen Arbeitstag ausreichen und die Investition muss sich für den Kunden wirtschaftlich rechnen“, betont Bogner.

Digitalisierung hält Einzug

Digitalisierung spielt für Wacker Neuson eine wichtige Rolle. Sie bezieht sich nicht mehr nur auf die technische Weiterentwicklung der Produkte, sondern vor allem auch auf die Entwicklung digitaler Dienstleistungen und Services. Da wäre beispielsweise die Telematiklösung EquipCare mit eigener App für optimalen Service oder das digitale Angebot im Bereich Wartung. Servicetechniker können direkt an der Maschine von Experten aus der Ferne angeleitet werden, um Reparaturarbeiten durchzuführen. EquipCare sorgt auch für Transparenz im Fuhrparkmanagement. Ausgestattete Maschinen melden sich bei Wartungsbedarf, Betriebsstörungen oder unerwartetem Standortwechsel in Echtzeit auf das Endgerät des Kunden. Mit dem gemeinsamen Bekenntnis zu Innovation und Elektrifizierung stellt sich SWIETELSKY zusammen mit Wacker Neuson bereits jetzt auf eine saubere, digitalisierte Zukunft ein.

 Mag. Clemens Kukacka

Redaktion

Mag. Clemens Kukacka

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