Wien errichtet wieder Gemeindewohnungen - und die erste Anlage wurde nun fertiggestellt: Am Dienstag ist der Barbara-Prammer-Hof in Favoriten offiziell eröffnet worden, und die Schlüssel wurden an die ersten Bewohner übergeben. Die Wohnhausanlage in der Fontanastraße 3 umfasst drei Baukörper und verfügt über 120 Wohnungen.
Die Anlage wurde nach der 2014 verstorbenen ersten Nationalratspräsidentin Barbara Prammer benannt. An die Frauenpolitikerin erinnert auch ein Kunstwerk im Eingangsbereich: Dabei handelt es sich um ein großflächiges Mosaik mit Zitaten Prammers, das von Elio Macoritto geschaffen worden ist.
Nachdem die Stadt Wien jahrzehntelang auf den Bau von neuen Gemeindewohnungen verzichtet hatte - der Fokus lag im geförderten Bereich auf Genossenschaftswohnungen -, wurde 2017 der Wiedereinstieg verkündet. Als erstes Projekt erfolgte die Errichtung der Anlage in der Fontanastraße, auf dem Gelände der ehemaligen AUA-Zentrale. Die Apartments verfügen zwischen einem und fünf Zimmern. Die Wohnfläche variiert zwischen 40 und 100 Quadratmetern. Es gibt Balkons, Loggien, Gemeinschaftsterrassen und Innenhöfe mit Spielplatz und "Urban Gardening".
Die Stadt unterstützte die Errichtung mit 6,7 Millionen Euro. Die Gesamtbaukosten betrugen rund 14 Millionen Euro. Die Bewohner zahlen 7,50 Euro Bruttomiete pro Quadratmeter. Sie müssen keine Eigenmittel vorlegen, keine Kaution bezahlen und es gibt keine Befristung. Die neuen Gemeindewohnungen befinden sich zu 100 Prozent im Besitz der WIGEBA, der Wiener Gemeindewohnungs-Baugesellschaft. An dieser sind zu 51 Prozent die zur Wien Holding gehörende Gesiba und zu 49 Prozent die Gemeindebauverwaltung Wiener Wohnen beteiligt. Letztere ist auch für die Vergabe der Objekte zuständig.