Swietelsky AG
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Baustart: SWIETELSKY realisiert neues Großkraftwerk Tauernmoos

27.11.2020

Die ÖBB bauen die Wasserkraft im Salzburger Stubachtal aus. SWIETELSKY sicherte sich ein Auftragsvolumen von rund 139 Millionen Euro.

Die Hauptbauarbeiten am Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos im Pinzgauer Stubachtal (Gemeinde Uttendorf) haben begonnen. Alle Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik – darunter ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, Bundesministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Tunnelpatin Christina Haslauer – wünschten coronabedingt nicht bei einer gemeinsamen Feier, sondern auf filmischem Wege den SWIETELSKY-Mineuren einen erfolgreichen und unfallfreien Baufortschritt.

Vorstandsvorsitzender Karl Weidlinger betont: „Der Bau des Pumpspeicherkraftwerks ist ein Vorhaben, das an Mensch und Maschine große Herausforderungen stellt. Die Swietelsky AG ist mit ihrer erfolgreichen Tunnelbau-Sparte sehr stolz darauf, an diesem Projekt mitwirken zu dürfen. Ein herzliches „Glück Auf“ all unseren Mineuren!“

Projektleiter Harald Kogler von SWIETELSKY Tunnelbau nennt besondere bauliche Herausforderungen: „Die Höhenbaustelle erstreckt sich von 1500 bis 2250 Meter über dem Meeresspiegel. Es handelt sich um ein Schneeloch mit starkem Föneinfluss und Windstärken bis zu 200 km/h. Die Herstellung der Einlaufbauwerke ist nur im Winter aufgrund der dann abgesenkten Stauseen möglich. Die Zufahrtsstraßen liegen teilweise im Lawineneinflussbereich.“ Er und sein erfahrenes Team seien darauf aber bestens vorbereitet.

Das neue Kraftwerk Tauernmoos soll in Zukunft einen wesentlichen Eckpfeiler für die Bahnstromversorgung aus Wasserkraft darstellen. Es erlaube, im Gegensatz zu herkömmlichen Speicherkraftwerken, auch große Mengen an Energie kostengünstig zu speichern und somit Leistungsspitzen im Bahnstromnetz optimiert abzudecken, betonen die ÖBB. So kann bei geringer Nachfrage überschüssiger Strom genutzt werden, um Wasser in das höher gelegene Speicherbecken zu pumpen und anschließend, bei erhöhter Nachfrage, wieder Bahnstrom zu erzeugen. Die Gesamtinvestition für die Erweiterung der Kraftwerksgruppe Stubachtal um das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro.

Bereits seit dem Frühjahr 2020 laufen wichtige Vorarbeiten. Dabei wurden Voreinschnitte für die Stollen gemacht, Zufahrtstraßen ertüchtigt und Lagerflächen für den Tunnelausbruch vorbereitet. Auch Teile der Energieableitung, also des Stromkabels, das letztendlich von Uttendorf bis zur Kaverne Tauernmoos reichen wird, wurden unter sehr schwierigen Bedingungen gebaut. Aktuell werden nun beim Zufahrtstunnel und einem Fenstertunnel täglich zirka 10 Meter Vortrieb erreicht. Bis Weihnachten wird derzeit an zwei Vortrieben gearbeitet, ab April 2021 wird auf vier Vortriebe aufgestockt und der Kavernenausbau gestartet. Der Bau dauert dann bis zum Jahr 2025. Danach folgt der Probebetrieb, der 2026 in den Regelbetrieb übergeht.

ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: "Als größter und nachhaltigster Mobilitätsanbieter Österreichs trägt der ÖBB-Konzern eine besondere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Ob mit Ökostrom in den Zügen oder Hybridloks, ob mit Elektrobussen im Stadtverkehr, der Rollenden Landstraße im Güterverkehr oder mit klimaneutralen Bahnhöfen."

Eckdaten Projekt:

  • Gesamtinvestitionsvolumen: ca. 300 Mio Euro
  • Auftragsvolumen von SWIETELSKY: ca. 139 Mio Euro
  • Bauzeit: 2020 bis 2025
  • Tunnelbau: ca. 10.500 lfm Vortrieb
  • Davon Kraftabstieg (wasserführend): ca. 1.600 m (ca. 15% Steigung)
  • Ausbruch Kaverne für Maschinen und Trafo: ca. 48.000 m³
  • Kaverne: Länge ca. 73 m, Breite ca. 25 m und Höhe ca. 40 m
  • Gesamtausbruchsvolumen: ca. 385.000m³
  • Energieableitung: ca. 12 km ins Umspannwerk Uttendorf
  • Spritzbeton: ca. 50.000 m³
  • Konstruktionsbeton: ca. 80.000 m³
  • Einbau einer Stahlpanzerung im Kraftabstieg auf einer Länge von ca. 220 m – Antransport durch den erst zu bauenden Zufahrtstunnel