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Schwerlastkraftwagen mit Oberleitung am Erzberg

04.12.2020

​Die Fundamente für die Fahranlage des innovativen und umweltfreundlichen Projektes werden von SWIETELSKY errichtet.

Der Steirische Erzberg gilt als größter und modernster Hartgesteinsbergbau Mitteleuropas und bedient somit schon mehrere Superlative. Bald wird er auch der umweltfreundlichste sein, wenn die nächste Generation an Schwerlastkraftwagen (SLKW) beginnt, ihren Dienst am Brotlaib der Steiermark zu verrichten.

Neuartige Schwerlastkraftwagen von Liebherr

Unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit erfolgte Ende September in Eisenerz die Spatenstichfeier zu einem der ehrgeizigsten Projekte der VA Erzberg GmbH der vergangenen Jahre: Gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Liebherr wurde eine völlig neue Art von Schwerlastkraftwagen entwickelt, die künftig mit Oberleitung, ähnlich einer Straßenbahn, ihre Runden im Tagbaugebiet drehen wird. 

Die vorerst circa fünf Kilometer lange Fahrstrecke, von der Tagbausohle bis zur Erzaufbereitung und bis zum Sturz im Gerichtsgraben, wird vom österreichischen Unternehmen EUROPTEN, Spezialist für Freileitungen, mit den Masten und der Oberleitungsausrüstung ausgestattet. Bei acht Einfahrtsportalen klinken sich die Schwerlast-LKWs von LIEBHERR, sechs stehen schon für ihren Einsatz am Erzberg bereit, automatisch in die Fahranlage ein. Dadurch leisten die Elektromotoren anstatt etwa 800 kW im Diesel-Modus rund 1.100 kW im Oberleitungs-Modus. Die weltweit erste Fahranlage für SLKW in dieser Ausführung, muss den ganzjährigen 24-Stundenbetrieb gewährleisten und in der exponierten alpinen Lage bestehen.

Fundamente von SWIETELSKY

Von der SWIETELSKY-Zweigniederlassung Steiermark werden die Fundamente für die zweihundert Stahlmasten, acht Portalkonstruktionen sowie drei Trafo- und Gleichrichterstationen errichtet. Unter laufendem Vollbetrieb wurden bis dato, also in dreieinhalbmonatiger Bauzeit, die Stahlbetonfundamente hergestellt. Die Fundamentstandorte in Fels, in Gerinnen, in Böschungen und aufgeschütteten Bereichen, stellten neben der Größe der Fundamente sowie wetter- und coronabedingt erschwerter Bedingungen eine große Herausforderung dar.

Am 18.12.2020 wird das letzte Fundament gegossen und damit können nach 65 Arbeitstagen, 6.000 m³ Aushub großteils im Fels, 3.500 m³ Beton, 200 Fertigteilen mit 40 verschiedenen Typen, die Fundamente für die Montage der Fahranlage übergeben werden. SWIETELSKY-Gebietsbauleiter Baumeister Ing. Horst Walcher verweist auf „einen bislang reibungslosen sowie unfallfreien Verlauf der Bauarbeiten und eine exzellente Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten“.

Hohe Erwartungen

Die Erwartungen, die man dabei in die neu entwickelte Technologie setzt, sind hoch. Dazu der technische Bergdirektor der VA Erzberg Josef Pappenreiter: „Mit dieser Technologie wird eine nachhaltig energieoptimierte Förderung möglich. Derzeit werden jährlich rund 13 Millionen Tonnen Gestein im Tagbau transportiert. Dementsprechend hoch ist der Kostenfaktor für die Erzproduktion. Die Investition in eine neue Technologie bringt nicht nur positive Umwelteffekte, sondern sichert auch eine nachhaltige Gewinnung des wichtigen Rohstoffs Eisenerz für die heimische Stahlproduktion ab", erklärt Pappenreiter.

"Mit der Elektrifizierung der Flotte wird am Erzberg einmal mehr Geschichte geschrieben", freut sich auch Umweltlandesrat Johann Seitinger. "Die Steiermark unterstreicht mit dieser einzigartigen Zukunftsinvestition ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz!"

Enorme Umwelteffekte

Auf Dauer erhofft man sich am Erzberg Einsparungen von rund drei Millionen Litern Diesel pro Jahr. Dies schlägt sich auch mit CO₂-Einsparungen in Höhe von rund 4.000 Tonnen nieder – der positive Effekt auf die Umwelt und die Stadt Eisenerz selbst ist also enorm. Insgesamt investiert die VA Erzberg rund 15,7 Millionen Euro in das Projekt.