Meilenstein bei wichtigem Infrastrukturprojekt; 4,4 Kilometer der zweiten Tunnelröhre vorgetrieben
Vor drei Jahren starteten die ASFINAG und der Auftragnehmer SWIETELSKY mit der Errichtung der zweiten Röhre des insgesamt 7,9 Kilometer langen Karawankentunnels, der Österreich und Slowenien miteinander verbindet. Mit heute 23. September 2021 wurde ein Meilenstein erreicht, der auch eine zusätzliche Besonderheit aufweist. Der österreichische Teil des Vortriebs bei diesem grenzüberschreitenden Tunnelprojekt ist abgeschlossen, indem die Staatsgrenze zu Slowenien nach exakt 4.402 Metern erreicht wurde. Beim Abschluss dieser ersten großen Etappe waren auch Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrat Martin Gruber, das ASFINAG Management mit Vorstand Hartwig Hufnagl und der BMG-Geschäftsführung Andreas Fromm und Alexander Walcher, DARS-Vorstandsmitglied Peter Gašperšič sowie Wolfgang Pacher, Geschäftsführer von Swietelsky Tunnelbau, dabei.
„Das Nadelöhr ist bald Geschichte, und damit sind es auch die Staus vor allem im Sommer“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser, der auch daran erinnerte, dass „diese Investition nachhaltig Arbeitsplätze in Kärnten schafft“. ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl sprach allen am Bau Beteiligten seine Hochachtung aus und betonte, dass die österreichischen Tunnelbauer „zu Recht international für ihre Fähigkeiten anerkannt sind. Und ich freue mich bereits auf den Tag, an dem wir beide Tunnelröhren mit der besten am Markt vorhandenen Sicherheitstechnik für unsere Kundinnen und Kunden freigeben können.“
DARS-Vorstandsmitglied Peter Gašperšič versicherte, dass Slowenien alles tun werde, um die Verzögerung – verursacht durch mehrmalige Einsprüche gegen die Vergabe – so gut wie möglich aufzuholen.
Auf österreichischer Seite begannen die Vorbereitungen für den Vollausbau bereits 2015 mit der Errichtung einer Brücke und der Zulaufstrecke zur zweiten Tunnelröhre. Der Vortrieb startete im Oktober 2018, die Arbeiten waren weniger schwierig als ursprünglich angenommen, auch die Störungszonen des Gebirgsbereichs erwiesen sich als problemloser. Das gilt bisher auch für den slowenischen Teil, bei dem der Vortrieb derzeit mit etwa fünf Metern pro Tag deutlich schneller erfolgen kann als geplant. Etwa 40 Prozent der 3.400 Meter des slowenischen Teils sind mittlerweile vorgetrieben.
Parallel zum Vortrieb wurden in Österreich auch die Verbindungen zur Bestandsröhre (Querschläge) errichtet, die als Fluchtwege eine wesentliche Sicherheitsfunktion haben. Elf dieser Querschläge, die alle 330 Meter vorhanden sind, konnten auch bereits in Betrieb genommen werden. Durch Optimierungen des Bauablaufes konnte die ASFINAG auch schon mit der Errichtung der Innenschale des Tunnels beginnen. Diese ist mittlerweile auf einer Länge von fast 2,5 Kilometern fertiggestellt, etwa Ende 2022 werden auch diese Arbeiten abgeschlossen sein. Der tatsächliche Tunneldurchschlag wird für Herbst 2023 erwartet, im Anschluss folgen der weitere Innenausbau und die Ausstattung mit modernster Sicherheitstechnik.
Die Freigabe der Neubauröhre für den Verkehr war für Februar 2024 vorgesehen, die Verzögerung bei der Vergabe des Auftrages in Slowenien macht nun eine Verkehrsfreigabe voraussichtlich Ende 2025 möglich. Unmittelbar danach beginnen die Sanierungsarbeiten an der Bestandsröhre.
Die Gesamtverkehrsfreigabe ist nach heutigem Stand Ende 2027/Anfang 2028 geplant. Die ASFINAG investiert in diesen Vollausbau gesamt etwa 210 Millionen Euro.