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Schwimmende Erholungsfläche mitten in Wien

24.11.2021, Lesezeit 4 Minuten
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Die ehemalige, denkmalgeschützte Kaiserbadschleuse am Donaukanal erstrahlt in neuem Glanz und avanciert zu einer beliebten Chill-out-Area.

Seit 1920 ist die Georg Fessl GmbH als Baumeisterbetrieb, Generalunternehmerbau und Zimmerei tätig. Seit 2005 gehört sie zur Swietelsky AG und ist hundertprozentige Tochtergesellschaft. Kürzlich wurde Fessl mit der Erschließung der Kaiserbadschleuse betraut. Die Stadt Wien hat das Projekt „Schwimmende Gärten“ entwickelt, um den Bereich entlang des Donaukanals, nahe der Wiener Innenstadt, grüner, erholsamer und attraktiver zu machen. Lange Zeit war genau dieses Gebiet nämlich eher ein ungeliebter Fleck unserer Hauptstadt.

Im letzten Jahr wurde aber durch die innovative Idee „Schwimmende Gärten“, die man etwa auch von der Seine in Paris kennt, der Kaiserbadschleuse neues Leben eingehaucht. Die historische Schleuse wurde zwischen 1904 und 1908 erbaut, im Zweiten Weltkrieg allerdings abgebrochen und nur das Schleusengebäude blieb erhalten. Hier befand sich seinerzeit ein Strombad, danach erfolgte keine weitere Nutzung. „Höchste Zeit also, dass dieser Dornröschenschlaf ein Ende findet und die Wiener einen neuen Fixpunkt für ihre Freizeitaktivitäten erhalten“, freut sich Rene Zinner, Geschäftsführer der Baugesellschaft Georg Fessl, über den Auftrag.

In nur drei Monaten verband man die Kaiserbadschleuse mithilfe von zwei Brücken, deren Fundamente bis zu dreißig Meter tief in den Boden versenkt wurden, mit der Uferpromenade. Ziel des Auftraggebers Stadt Wien war es, auf 1500 Quadratmetern Sitz- und Liegemöglichkeiten am Donaukanal sowie mehr Grünflächen und Bäume gegen die urbane Hitze zu schaffen.

Komplexe Angelegenheit

Die besonderen Herausforderungen bei diesem außergewöhnlichen Projekt lagen einerseits in der zuverlässigen Verbindung zwischen Holz und Alu sowie andererseits in den Rahmenbedingungen. Das verwendete Lärchenholz für die Terrassendielen und die Alu-Unterkonstruktion müssen einem hohen Belastungsdruck standhalten und daher äußerst zuverlässig sein. „Qualität beginnt für uns beim Design, bedarf optimierter Bauabläufe und beinhaltet auch eine einwandfreie Dokumentation“, erklärt Zinner.

Bereits bei dem Projekt der Wiental-Terrasse überzeugte Georg Fessl in dem Spezialsegment der Terrassenkonstruktion und konnte auch bei den „Schwimmenden Gärten“ den hohen Ansprüchen der Auftraggeber gerecht werden. Apropos hohe Ansprüche: Die gab es auch bei dem verwendeten Material. Das Holz sollte ausschließlich aus nachhaltiger und heimischer Forstwirtschaft stammen. Laut Zinner war das keine leichte Aufgabe. Insgesamt wurden 46,3 Kubikmeter Holz, davon 11,5 Kubikmeter Lärchenholz für die Unterkonstruktion und 35 Kubikmeter Lärchenholz für den Belag, verarbeitet. „In nur vier Wochen haben wir diese Menge an Holz, das sind etwa 31 Lärchenbäume, erfolgreich in Terrassenelemente verarbeitet“, zeigt sich Zinner stolz auf die Leistung seines Teams.

Beim Thema Nachhaltigkeit ist man bei der Georg Fessl GmbH an der richtigen Adresse, denn nachhaltiges Bauen ist fest in ihrer Firmenphilosophie verankert: „In der Forstwirtschaft heißt es, wer einen Wald hegt, muss darauf achten, nicht mehr Holz zu schlagen als nachwächst. Wir versuchen, das zu respektieren und ein Gleichgewicht zwischen Nutzung und Regeneration der vorhandenen Ressourcen zu erreichen“, erläutert Zinner.

Bei dem Projekt gab es aber noch etwas Kniffliges für die Georg Fessl GmbH zu bewältigen: Durch die baulichen Bedingungen war die Zufahrt zur Baustelle erschwert und nur über einen Radweg möglich. Das gemeinsame Ziel „Schwimmende Gärten für Wien“ wurde akribisch von allen beteiligten Firmen verfolgt.

Chill-out-Area vom Feinsten

Großzügig angelegte Holzelemente in Form von Terrassen und Beeten, die durch eine automatische Bewässerungsanlage gespeist werden, sind das Herz des neuen Erholungsortes. Die weitere Infrastruktur besteht aus einem relingartigen Geländer, das die Schleuseninsel und die beiden Überplattungen einfasst. Eine Effektbeleuchtung und ein Trinkbrunnen runden das Gesamtbild ab. Das Look-and-feel passt damit perfekt in die Umgebung. Moderne Projekte, wie etwa das Badeschiff oder die Neugestaltung rund um die Strandbar Hermann, haben den Donaukanal bereits zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen gemacht.

Die „Schwimmenden Gärten“ in unmittelbarer Nähe zur Augartenbrücke sind die ideale Ergänzung mit kühlem Mehrwert. In diesem Abschnitt gab es bisher kaum Grünflächen, aber genau dort sind Bäume, Stauden und Wiesen besonders wertvoll, denn so werden die Kühlluftschneisen verstärkt. Sie sorgen bei sommerlicher Hitze für ein angenehmeres Stadtklima. Mit den „Schwimmenden Gärten“ wurde eine Insel erschaffen, die zum Kurzurlaub aus dem Alltag einlädt.

 Mag. (FH) Isabella  Schöndorfer

Redaktion

Mag. (FH) Isabella Schöndorfer

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