Swietelsky AG
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Berge voll Schotter

22.06.2021, Lesezeit 4 Minuten
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Seit Oktober 2020 betreibt SWIETELSKY im oberösterreichischen Machland eine neue Kiesgrube für Bauunternehmen und private Hausbauer der Region. 2050 wird die zwölf Hektar große Fläche wieder unbeschadet der Natur zurückgegeben.

Eineinhalb Jahre dauerte der Genehmigungsprozess, zuletzt verzögerten coronabedingte Lieferschwierigkeiten der in Irland hergestellten Maschinen den Start. Letzten Oktober liefen die Förderbänder an und seither sortiert und wäscht man den im Überfluss vorhandenen Schotter der Machland-Region. Nach etwa dreißig Jahren Nutzungszeit durch die Swietelsky AG kann die gesamte Fläche – vorläufig fünf Hektar, die bis auf zwölf Hektar erweiterbar sind – wieder renaturiert und etwa für den Ackerbau genutzt werden. Das bis in eine Tiefe von zwölf Metern abgegrabene Erdreich wird 2050 wieder vollständig aufgefüllt sein. Die Anlage der Marke Kleemann, ein deutscher Hersteller von Brech- und Siebanlagen mit Sitz in Baden-Württemberg, wird übrigens über neunzig Prozent des Jahres elektrisch betrieben. Nur bei winterlichen Tiefsttemperaturen kommt ein Dieselmotor zum Einsatz, um die nötige Betriebstemperatur zu erreichen.

Ideale Voraussetzungen, reiche Vorkommen

Der geologische Aufbau macht das Machland zu einem hervorragenden Grundwasserspeicher. Schlier dichtet das Talbecken gegen unten hin ab. Der stark ausgewaschene Schotter, der in der Nacheiszeit diese Becken und Rinnen gefüllt hat, bietet mit seiner guten Durchlässigkeit ideale Voraussetzungen für die Regeneration und Speicherung des Grundwassers. Von diesem Grundwasser benötigt die Anlage in Naarn pro Betriebsstunde zwei- bis dreihundert Kubikmeter, etwa fünf bis sieben Stunden täglich ist sie in Betrieb. Das Grundwasser wird aber nicht verbraucht oder entwendet. Es erfüllt den Zweck, das Gestein zu waschen, und wird schließlich wieder über eine Leitung in seine natürliche Umgebung zurückgeführt. Das Machland ist ein Schwämmgebiet der Donau. Das sogenannte Geschiebe des Flusses – dabei handelt es sich um Schotter und Sand, die im stetigen Kreislauf vom Fluss mitgeschwemmt werden – bewirkt die reichen Schottervorkommen. So steht in Naarn auch nicht die einzige Kiesgrube des Machlandes, bereits in Baumgartenberg findet man die nächste.

Bedeutender Baustoff in verschiedenen Ausprägungen

Kies ist in unterschiedlichen Ausprägungen ein wichtiger Baustoff. Die SWIETELSKY-Anlage im Machland versorgt damit Bauunternehmen im Radius von etwa dreißig Kilometern, aber auch private Hausbauer, die den Kies etwa für eine Drainage verwenden. Betonwerke brauchen den Kies für ihre Mischungen und auch im Straßenbau findet er Verwendung. Bruchschotter eignet sich nämlich als obere ungebundene Tragschicht im Straßen- und Wegebau sowie als Künettenverfüllmaterial. Er ist frostbeständig und kalkfrei. Johannes Burian arbeitet als Verkäufer für die SWIETELSKY-Filiale Abfallwirtschaft, die das Kieswerk betreibt. Er erklärt, wie der Gewinnungsprozess funktioniert: „Ein Cat-Lader mit Zehntonnenschaufel kippt das Erdreich in die Maschine, dort wird es gesiebt und aufgetrennt in Kiessorten mit unterschiedlicher Körnung. Jede Sorte hat ihre Berechtigung als Baustoff und wird am Markt nachgefragt. Die Maschine wäscht schließlich die verschiedenen Sorten und fördert sie auf voneinander getrennte Kiesberge. Von dort werden sie wieder mit dem Cat-Lader abgeholt, zwischengelagert und schließlich auf die ankommenden LKWs der Kunden verladen.“ Neben den gewaschenen Materialien in verschiedenen Fraktionen kleinerer Körnung gibt es auch ungewaschene Naturmaterialien in größerer Körnung. Das Spektrum reicht vom Kabelsand mit einer Körnung von 0 bis 1 Millimeter bis zu einer Körnung von größer als 50 Millimetern.

Kundenfreundliche Logistik

Die Auslieferungslogistik funktioniert bestechend einfach und zügig. Der Kunden-LKW kommt auf dem Gelände an und fährt zuerst auf eine Waage, wo sein Nettogewicht gemessen wird. Am Terminal gibt er seine Kundendaten und die Bestellung ein, die der Fahrer des Cat-Laders auf seinem Bildschirm unmittelbar abliest. Prompt wird der LKW mit der bestellten Ware beladen, erneut gewogen, mit einem Lieferschein ausgestattet und kann das Gelände umgehend wieder verlassen. Vorbild für diesen Bestell- und Ladevorgang dürften die rasant schnellen Boxenstopps in der Formel 1 sein. Ob andere Bauunternehmen Bedenken hätten, bei einer Kiesgrube des Mitbewerbers SWIETELSKY einzukaufen, fragen wir Johannes Burian. „Überhaupt nicht, wir beliefern ganz viele konzernfremde Baustellen der Region. Was uns dabei nützt, ist der branchenweit gute Ruf von SWIETELSKY als zuverlässiger und qualitätsorientierter Partner.“ Umgekehrt nützen auch SWIETELSKY-Filialen andere Kiesgruben, wenn dies beispielsweise aufgrund der Entfernung der Baustelle wirtschaftlicher ist. In Naarn profitieren Kunden auch davon, dass die Anlage eine Genehmigung als Zwischenlager für Altasphalt, Beton und Bauschutt aufweist. Asphalt und Bauschutt werden von hier aus abhängig von der chemischen Beurteilung entweder zur fachgerechten Endlagerung oder zum Recycling abtransportiert. Beton wird für die Wiederverwertung auf eine Körnung von 0 bis 63 Millimeter gebrochen.

FRAKTIONEN (GEWASCHENES MATERIAL):
  • Kabelsand (Körnung von 0 bis 1 mm)
  • Estrichsand (0 bis 4 mm)
  • Riesel (4 bis 8 mm bzw. 8 bis 16 mm bzw. 16 bis 32 mm)
NICHT GEWASCHENES NATURMATERIAL:
  • Körnung von 32 bis 50 mm
  • Körnung von 50 bis x mm
 Mag. Clemens Kukacka

Redaktion

Mag. Clemens Kukacka

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