Swietelsky AG
Zurück

Die Rückkehr des Dorfes

25.03.2022, Lesezeit 3 Minuten
Artikel teilen

Kommunalbau als Zukunftstrend: In den niederösterreichischen Gemeinden Pfaffstätten und Gumpoldskirchen realisiert der SWIETELSKY-Standort Trumau gleich zwei Bauprojekte zur Ortskernbelebung.

In der Vergangenheit war das Sanieren älterer Häuser im Zentrum nicht besonders beliebt – der Wohnbau konzentrierte sich auf die Peripherie, viele Ortskerne sind ausgestorben. Eine Kehrtwende soll die aktuelle Förderung des Landes Niederösterreich bewirken: Das Bauherrenmodell gewährt finanzielle Unterstützung vom Land, wenn leer stehende Gebäude im Ortszentrum saniert und zu Mietwohnungen umgebaut werden. Das trägt dazu bei, dass größeren leer stehenden Gebäuden wie zum Beispiel Gasthäusern wieder Leben eingehaucht wird. Die Ortskernbelebung wirkt sich auch positiv auf die CO2-Bilanz aus: Wer im Zentrum wohnt und arbeitet, kann oft tagelang auf das Auto verzichten. Generell wird das Landleben wieder attraktiver. Der Einzug von Homeoffice und Digitalisierung unterstützt diese Entwicklung. Diesen Trend bestätigt Matthias Horx, Zukunftsforscher, in einem Interview mit dem Magazin des Landes Niederösterreich „Drinnen und Draußen“: „In der Coronakrise hat sich gezeigt, dass das Vereinzelungswohnen wieder aus der Trendlinie herausgeht, es gibt einen großen Bedarf an Rekommunalisierung des Wohnens. Dazu gehören gemeinschaftliches Bauen und das Beleben von Dorfstrukturen. Die Zeit, in der wir eine Entvölkerung vieler ländlicher Regionen hatten, ist vorbei.“ Bei den Bauvorhaben wird auf Nachhaltigkeit großer Wert gelegt: Jährlich investiert das Land Niederösterreich rund 680 Millionen Euro in den ökologischen Wohnbau. Damit werden 5500 Wohneinheiten energieeffizient errichtet und saniert. Die SWIETELSKY-Niederlassung Hochbau Niederösterreich und Burgenland mit dem Standort in Trumau ist aktuell mit zwei Projekten zur Ortskernbelebung beauftragt.

Gesundes Ortszentrum – perfekt vernetzt

In der Gemeinde Pfaffstätten nahe der Kurstadt Baden im Wienerwald wird ein neues Ärztehaus mit Mietwohnungen und ein Zubau des Gemeindeamtes realisiert. Das neue Ärztehaus wird in Niedrigenergiebauweise mit kontrollierter Wohnraumlüftung umgesetzt. Neben der zweihundert Quadratmeter großen Ordination finden zwei 75 Quadratmeter große Wohnungen mit Terrasse ihren Platz im neuen Gebäude. Angrenzend vergrößert künftig ein eigenständiges Objekt das Gemeindeamt. Im Obergeschoß werden vier neue und barrierefrei zugängliche Büros für Meldeamt, Bauamt und Buchhaltung an den alten Verwaltungssitz angeschlossen. Im Erdgeschoß werden ein externer Besprechungsraum für diverse Serviceangebote (Pflegeberatung, Notarsprechstunden etc.) und Lagerräume errichtet. Der Anbau an die beiden historischen Nachbargebäude (Gemeindeamt, Melkerhof), deren Grundsubstanz aus dem späten Mittelalter stammt, stellt bei diesem Projekt eine besondere Herausforderung dar. Auf beiden neuen Gebäuden wird eine Photovoltaikanlage installiert. Eine innovative Technikzentrale im neuen Teil des Gemeindeamtes wird den produzierten Strom auf die angeschlossenen Gebäude verteilen. Um für Blackout-Situationen gewappnet zu sein (siehe S. 46), wird der überschüssige Strom gespeichert. Zusätzlich wird die Möglichkeit eingeräumt, Strom von externen Aggregaten einzuspeisen.

Ein Garten für alle Generationen

Ein zweites Projekt für die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft WETgruppe mit dem Fördergeber Land NÖ setzt SWIETELSKY in Gumpoldskirchen um. In dem Weinort südlich von Wien erfolgte im August der Spatenstich für das Projekt „Obstgarten“. Auf dem Areal der ehemaligen landwirtschaftlichen Fachschule in der Kajetan-Schellmann-Gasse entstehen das Gemeindezentrum, neunzehn Mietwohnungen sowie ein Generationenhaus für Kindergarten und „Begleitetes Wohnen“. Die 35 bis 70 Quadratmeter großen Wohnungen werden in Niedrigenergiebauweise und nach neuesten ökologischen Richtlinien mit kontrollierter Wohnraumlüftung ausgeführt. Auch für kulturelle Aktivitäten ist mit dem Veranstaltungssaal des barrierefreien Gemeindezentrums ein adäquater Raum eingeplant. Die gesamte Verwaltung wird in das neue Gebäude übersiedeln. Das historische Rathaus wird in Zukunft für Ausstellungen genutzt. Zusätzlich wird das Projekt „Junges Wohnen“ umgesetzt: An die Stelle eines alten Lehrerhauses rücken sechs neue Wohneinheiten für junge Menschen.

 Mag. Sonja Sesser

Redaktion

Mag. Sonja Sesser

E-Mail